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«Die Zukunft ist digital»

Verwaltungsratspräsident Jens Alder zum Geschäftsjahr 2014

Sehr geehrte Kundinnen und Kunden, Partner und Mitarbeitende

Die Sanitas Gruppe kann auf ein erfolgreiches Geschäftsjahr 2014 zurückblicken. Und zwar nicht nur in Bezug auf das finanzielle Ergebnis oder die Entwicklung des Versichertenbestandes. Ausgehend von unserer Unternehmensstrategie, die einen Fokus auf Entwicklungen im digitalen Raum setzt, wurden mehrere Projekte erfolgreich gestartet, weiterentwickelt oder bereits umgesetzt. Zusätzlich wollen wir als Unternehmen Vorbild sein und haben deshalb die Governance der Sanitas Gruppe weiter professionalisiert und gestärkt. Stichworte dazu sind Transparenz, Unabhängigkeit und ein integrales Risk Management. Transparenz verstehen wir umfassend und nicht nur als Ausweis der Geschäftstätigkeit und der Geschäftszahlen. Ein besonderes Augenmerk wird auch auf die persönliche Unabhängigkeit gelegt. Künftig weist jedes Mitglied im Verwaltungs- und Stiftungsrat seine Unabhängigkeit gegenüber anderen Organisationen oder Unternehmen mittels einer publizierten Erklärung aus. Wir wollen für unsere Kundinnen und Kunden und für das Unternehmen nur das Beste!

Politisch geprägt war das Jahr 2014 von der Abstimmung über die Einführung einer öffentlichen Krankenkasse. Dass sich beinahe 62 Prozent der Stimmberechtigten gegen die Einheitskrankenkasse ausgesprochen haben, interpretieren wir als ein klares Bekenntnis zum heutigen System der Wahlfreiheit und zum Wettbewerb. Die gesellschaftspolitisch geführte Diskussion rund um die Abstimmung motiviert uns dazu, unsere Kunden mit echten Wahlmöglichkeiten, innovativen Angeboten und einem kompetenten Service täglich neu von der Qualität ihrer Versicherung und den Vorteilen eines wettbewerblichen Systems zu überzeugen.

Ausgezeichnetes finanzielles Ergebnis und wachsender VVG-Bestand

Bei einem leicht gesunkenen Prämienvolumen von 2,5 Milliarden Franken konnte die Sanitas Gruppe mit einem Plus von 101,5 Millionen Franken erneut ein sehr positives Ergebnis ausweisen. Wie im Vorjahr setzt sich der Gewinn hauptsächlich aus dem Finanzergebnis sowie einem positiven Versicherungsergebnis aus der Zusatzversicherungssparte zusammen. Die Entwicklung bei den Versichertenzahlen verläuft ebenfalls kongruent zur Strategie, die einen Fokus auf das Zusatzversicherungsgeschäft legt. In einem schwierigen Marktumfeld ist es der Sanitas Gruppe gelungen, im Zusatzversicherungsbereich zu wachsen. Insgesamt ist der Versichertenbestand per 31. Dezember 2014 auf rund 824 000 Personen gestiegen.

Erfolgreiche Partnerschaften

Swiss Life Select hat einen bedeutenden Teil zum Wachstum dieses Versichertenbestandes beigetragen und bestätigt sich damit als der erfolgreichste Verkaufskanal. Wichtig ist für Sanitas in diesem Zusammenhang, dass es sich um nachhaltiges Wachstum und nicht nur um ein hohes Volumen an Neukunden handelt. Bisher hat sich bestätigt, dass zu den von Swiss Life Select vermittelten Kunden eine langfristige Kundenbeziehung aufgebaut werden kann. Generell entwickelten sich die Partnerschaften mit der Privatassekuranz im vergangenen Geschäftsjahr positiv. Dabei pflegt die Sanitas Gruppe nicht nur erfreuliche Vertriebskooperationen, sondern konnte das Feld der Zusammenarbeit auch auf weitere Gebiete ausdehnen. Konkret haben sich neben der Zurich Schweiz zusätzlich auch die AXA und die Basler Versicherungen entschieden, den Leistungseinkauf Sanitas anzuvertrauen. Somit führt Sanitas für die angeschlossenen Partner die Vertragsverhandlungen gegenüber Spitälern und weiteren Leistungserbringern und vereinbart die Konditionen für die Behandlung von Versicherten mit Heilungskostenzusatz für die angeschlossenen Gesellschaften.

Im Zusammenhang mit der Ausarbeitung von neuen Angeboten und Dienstleistungen konnten zudem neue Partnerschaften geknüpft oder vertieft werden. Diese umfassen ganz unterschiedliche Unternehmen – von Leistungserbringern bis zu Technologieunternehmen.

Umsetzung der Strategie im digitalen Umfeld

Mit viel Energie wurde die Umsetzung der Ende 2013 vom Verwaltungsrat der Sanitas Gruppe verabschiedeten Strategie im digitalen Umfeld in Angriff genommen. Im neu geschaffenen Departement Business Transformation ging es darum, Kundenbedürfnisse zu analysieren und Geschäftsfelder zu identifizieren, in denen sich mit dem Einsatz neuer Technologien und von Analytics mehrwertstiftende Angebote für Kunden entwickeln lassen. Solche neuen, integrierten Angebote können verschiedene Komponenten umfassen (Dienstleistungen über die Versicherung hinaus, Beratung und Versicherungsbausteine) und sollen besonders Kunden ansprechen, die sich in der digitalen Welt bewegen.

Politik fordert zunehmende Regulierung

Gleichzeitig bietet das politische Umfeld ungebremst weitere Herausforderungen. Im Vorfeld der Abstimmung zur Einheitskasse wurde das neue Krankenversicherungsaufsichtsgesetz (KVAG) in den Räten mehrfach diskutiert und im September 2014 verabschiedet. Die Umsetzungsverordnungen werden nun von den Behörden erarbeitet. Mit dem KVAG sollen Bestimmungen zur verlässlichen und transparenten Unternehmensführung stärker verankert werden. Dieses Anliegen teilt die Sanitas Gruppe im Grundsatz und hat Schritte in die Wege geleitet, um ihre eigene Corporate Governance weiter zu verbessern sowie das Risk Management mit einem integrierten Ansatz auszubauen. Im KVAG werden jedoch auch unternehmerische Aufgaben wie die Prämienkalkulation und Reservierung zunehmend reglementiert, womit die Krankenversicherer immer weniger Gestaltungsraum für das Wahrnehmen ihrer versicherungstechnischen Verantwortung erhalten. Die Umsetzung der politisch beschlossenen nachträglichen Prämienumverteilung von Versicherten in Kantonen, die im Verhältnis zu den kantonalen Kosten zu viel Prämien bezahlt hätten, und den Versicherten, die zu wenig bezahlt hätten, gibt einen Vorgeschmack darauf, welche Auswirkungen entsprechende Regulierungen in der Praxis haben können und wie solche Prozesse die Nachvollziehbarkeit und Transparenz für Kundinnen und Kunden erschweren.

Besten Dank

2014 war für die Sanitas Gruppe alles in allem ein sehr erfolgreiches Jahr. Im Namen des ganzen Verwaltungsrats bedanke ich mich deshalb bei unseren Kundinnen und Kunden sowie unseren Partnern für ihr Vertrauen und die inspirierende Zusammenarbeit. Ganz besonders danke ich auch unseren Mitarbeitenden für ihr grosses Engagement im vergangenen Geschäftsjahr.

Jens Alder
Präsident des Verwaltungsrats